Beratungsprojekt gescheitert – was nun?

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Jeder Profi weiß: ein Scheitern gibt es nicht, nur Lernerfahrungen. Ach, wenn nur manche dieser Lektionen nicht so teuer und schmerzhaft wären. Bevor beispielsweise Märklin 2009 Insolvenz anmelden musste, hatte das Unternehmen insgesamt 37 Mio. € an Beraterhonoraren gezahlt. Kein Einzelfall, nur ein Beispiel unter vielen.

Wenn Beratungsprojekte die Erwartungen nicht erfüllen, sind die natürlichen Reaktionen so verständlich wie wenig zielführend. Aus Beratersicht ist der Kunde schuld, weil der nur die „Pfeifen“ für das Projekt abgestellt hat, die gerade nichts Besseres zu tun hatten. Aus Kundensicht liegt es am Berater, der nur „Jungspunde“ ohne Berufserfahrung zur „Ausbildung“ auf das Projekt geschickt hat. Und selbstverständlich gibt es an jedem Projektende auf beiden Seiten die gut gemeinten „Lessons learned“.

Das alles bringt nur nicht viel, wenn das Change-Management Projekt gar nicht daran scheiterte, dass die Beratung schlecht war. Nicht eine bessere Beratung ist dann die Lösung, sondern eine andere Beratungsform.

Vielleicht wissen Sie, dass auf Coaching nur ca. 3% des Umsatzes des deutschen Beratungsmarktes entfallen. Den Rest teilen sich Training und Consulting untereinander auf. Bei dieser Unterrepräsentanz liegt die Vermutung nahe, dass diese andere Beratungsform tatsächlich Coaching ist.

Aber es spricht noch mehr für Coaching. Das Besondere daran ist, dass keine Lösungen vorgeben werden, sondern der Coach zum Ziel begleitet. Genau wie im Sport, wo der Coach nicht selbst auf das Spielfeld tritt oder selbst über die Hürden springt, sondern schön artig in der Coaching-Zone bleibt.

Die Coaching-Zone macht auch im Business Sinn. Denn niemand (NIEMAND!) kennt das Unternehmen und seine Kunden so gut, wie die eigenen Mitarbeiter. NIEMAND kann so gut für das Unternehmen eine neue Strategie erarbeiten, wie die eigene Führungsriege. NIEMAND kann so kompetent die kreative Verantwortung tragen, neue innovative Produkte zu entwickeln, wie die eigenen Leute.

ALLES was für ein Unternehmen wichtig ist, erarbeitet es sich am besten selbst.

Deswegen Coaching.

Coaching begleitet zu passgenauen und nachhaltigen Lösungen. Es nutzt die eigenen Ressourcen der Mitarbeiter konsequent aus. Es kann aus jedem mehr herausholen und den Menschen dort abholen, wo er gerade steht. Coaching kann aus einer Arbeitsgruppe ein Team machen und aus einem Team eine echte Mannschaft. Ja, es kann das ganze Unternehmen zu einer Mannschaft machen.

Notwendig dazu ist der Bereitschaft sich persönlich einzubringen und sich selbst einmal zu hinterfragen, Stärken und Schwächen zu erkennen und daran zu arbeiten. Das alles auf Einzel- und auf Teamebene. Das ist vielleicht anstrengend, aber immer noch besser, als nach einem teuren Beratungsprojekt einzusehen, dass die Berater es auch nicht besser wussten und nicht besser konnten.

Ihr

Thomas Schulte & Hans Peter Wimmer