Make them Go von Hans-Dieter Hermann & Jan Mayer

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Von Thomas Schulte
Wie viele Führungskräfte können von sich behaupten, ihre Mitarbeiter zu führen, wie ein Sporttrainer die Spieler seiner Mannschaft? Mit Motivation, Inspiration, gleichzeitiger individueller und kollektiver Förderung und dem persönlichen Vorbild. Vermutlich nicht allzu viele.

Dies zu ändern, ist der Antritt der beiden Autoren, hochqualifizierte und namhafte Sportpsychologen, mit einem beachtlichen Erfolg bei der Begleitung von Sportmannschaften. Das macht neugierig. Als Coach für Führungskräfte kenne ich einige Methoden und Vorgehensweisen, um Menschen und Teams dabei zu unterstützen, ihre Ziele zu erreichen. Auf dieses Buch war ich trotzdem sehr gespannt, da ich die Einstellung der Autoren teile, dass es viele Parallelen zwischen Sport und Business gibt. Aber schaffen die Autoren auch den Transfer vom Sport in das Business?

Diese Frage bleibt für mich offen, denn in Unternehmen wirken eine Fülle zusätzlicher bzw. anderer Einflussfaktoren. Herausgekommen ist dennoch ein sehr visionäres Buch. Es richtet sich an Führungskräfte, die ihren Führungsstil auf das im Spitzensport übliche Niveau anheben wollen. Dies erfordert harte Arbeit. Ein Team wird kollektiv gefördert und die Mitarbeiter individuell. Beides zusammen erst macht Erfolg auf hohem Niveau möglich. Konzentration, Kompetenz, Motivation – alles wird auf die zu erzielende kontinuierliche Leistungserbringung hin ausgerichtet. Dabei geht die Führungskraft stets mit gutem Beispiel voran.

Wenn fünf Sterne das Maximum sind, hätte ich einen halben abgezogen wegen der mittlerweile fast schon obligatorisch gewordenen Erwähnung des Konstruktivismus, der, wie ich finde, mittlerweile etwas überholt ist. Wer auf der Suche ist nach einem visionären und hoch anspruchsvollen Führungsstil, tut das aber nicht weh. Das Buch ist eine wahre Fundgrube für Führungskräfte, die ihre Aufgabe ernst nehmen. Führungskräfte wie sie hier beschrieben werden, sind fit für die Zukunft. Meines Erachtens kann es in unserer Gesellschaft gar nicht genug davon geben.