Pillen sind besser als Coaching

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Von Thomas Schulte

Ungefähr drei Millionen Beschäftigte in Deutschland nehmen leistungssteigernde Medikamente. Der DAK Gesundheitsreport 2015 zeigt auf, dass dieses sogenannte Hirndoping weit verbreitet ist.

Dies stimmt umso nachdenklicher, wenn man die Anzahl der Beschäftigten, die ein Coaching in Anspruch nehmen, dagegenstellt. Selbst bei optimistischster Schätzung kommt man auf höchstens 300.000 Coachingkunden. Damit sind Pillen mindestens 10-mal beliebter als Coaching.

Dabei wissen die Menschen genau was sie tun. Die gesundheitlichen Risiken und Suchtgefahren sind bekannt. Ebenso, dass die Wirkung des Hirndopings nach kurzer Zeit nachlässt. Jeder weiß, dass damit die wahren Probleme nicht gelöst werden.

Trotzdem, was soll’s? Und wirft die nächste Pille ein. Wie kann das sein?

Menschen sind sehr gegenwartsbezogen. Jetzt eine Pille schlucken und in fünf Minuten geht’s einem besser, ist schneller und kostengünstiger als nächste Woche mit einem Coaching zu beginnen und in ein paar Wochen geht es einem besser. Allerdings nur auf den jetzigen Moment bezogen. Langfristig ist die Gesundheit ruiniert und die ist ja bekanntlich über jeden Preis erhaben.

Hirndoping ist auch ein Automatismus, ein erprobtes Verhalten, eine Gewohnheit. Und natürlich fehlt den Menschen auch ein Ersatz dafür, sie sehen keine Alternative.

Daraus folgen zwei Aufgaben an das Coaching. Erstens Alternativen zum Hirndoping mit dem Menschen im Dialog zu erarbeiten. Ziel ist es, mit einem partnerschaftlichen agierenden Coach die Situation zu besprechen und seine ganz persönliche Lösung zu erarbeiten. Zweitens an den Gewohnheiten arbeiten. Weg von den Pillen, hin zu neuen Wegen, Freude und Leichtigkeit am Arbeitsplatz zu empfinden. Das erfordert etwas Mühe, aber die lohnt sich. Coaching beflügelt. Zwar nicht sofort in fünf Minuten, aber in wenigen Wochen.